Landshuter Seelsorge-Team entwickelt neues ökumenisches Ausbildungskonzept.
Mit der nötigen Sensibilität hinschauen, aktiv zuhören, mit Patienten, Heimbewohnern oder Gemeindegliedern ins Gespräch kommen oder einfach nur da sein, mit aushalten und Zeit schenken. Nicht selten ist es so, dass es allein auf den Menschen ankommt, der sich einem aus christlichem Selbstverständnis heraus zuwendet und nicht auf dessen Konfession.
Deshalb kann man es einen großen Fortschritt der Ökumene nennen, was in Landshut jetzt bei den Kirchen in der ehrenamtlichen Seelsorge gelungen ist.
In einem Ausbildungskurs werden Ehrenamtliche ein halbes Jahr konzeptionell gemeinsam von der katholischen und evangelischen Kirche intensiv in der Seelsorge geschult. Es wird nicht mehr in den einzelnen Arbeitsbereichen wie Krankenhaus-, Altenheim-oder Gemeindeseelsorge konfessionell ausgebildet, sondern gemeinschaftlich, kompetenzorientiert und ganzheitlich.
Jetzt sind die ersten acht Absolventen fertig geworden und das Ausbildungskonzept ein Erfolg. „Ich bin stolz, dass hier in Landshut ein gemeinsamer spiritueller, seelsorglicher Austausch seinen Anfang genommen hat“, lobt die evangelische Pfarrerin Johanna Krieger die ökumenische Zusammenarbeit. Im Bereich der Seelsorge ist dies in Bayern bis jetzt einmalig. „Grenzen wurden aufgebrochen um der Sache Willen, um der Menschen Willen, damit wir gemeinsam dem anderen zum Nächsten werden“, erläutert Krieger, die selbst in der Altenheimseelsorge tätig ist. Sie gesteht auch ein, dass „Zuständigkeiten und Hierarchien den Verlauf der Kurse nicht immer leicht machten“. Aber eben nicht unmöglich.
Das Leitungsteam des bayernweit einmaligen Ausbildungskonzeptes bildeten Yvonne Achilles, Kranken- und Krankenhausseelsorge im Sozialraum, Erika Gandorfer, Seniorenpastoral im Sozialraum, Georg Stürzl, Krankenhausseelsorger im Kinderkrankenhaus und Pfarrerin Johanna Krieger.
Konfessionelle Grenzen sind aufgebrochen zum Wohle der Menschen, die Hilfe oder Beistand brauchen. Sichtbares Zeichen dieser neuen Zusammenarbeit war ein ökumenischer Gottesdienst für acht ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger. Sie wurden durch die katholischen Dekane Blei und Wölfl sowie die evangelische Dekanin Dr. Lubomierski gesegnet und gesendet.
Das neue ökumenische Seelsorgekonzept macht Hoffnung, dass die Kirchen in der Ausbildung künftig noch enger zusammenarbeiten.