Das Weihnachtssingen im Landshuter Eisstadion ist am 22. Dezember erneut zu einem stimmungsvollen Höhepunkt im Advent geworden. Rund 2800 Besucherinnen, Besucher und Chorsängerinnen füllten das Stadion, sodass eine dichte, festliche Atmosphäre entstand. Bereits zum vierten Mal wurde das Stadion zum großen Singraum, in dem die Menschen nicht nur zuhören, sondern ausdrücklich zum Mitsingen, Mitsummen oder Brummen eingeladen waren.
Eröffnet wurde der Abend durch die Bläser mit „Jauchzet, frohlocket“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, bevor Dekanin Lubomierski und Dekan Wölfl die Gäste begrüßten und in das gemeinsame Singen einführten. Gleich zu Beginn erklangen bekannte Klassiker wie „Alle Jahre wieder“ und „Leise rieselt der Schnee“, die von Bläsern und E-Piano im Wechsel begleitet wurden und das Publikum unmittelbar mitnahmen. Kirchenmusiker Volker Gloßner von der Christuskirche führte moderierend durch das Programm und betonte, wie sehr Singen Gemeinschaft stiftet und der Seele guttut.
Rekordbeteiligung der Chöre
Die Einladung zum Weihnachtssingen richtete sich nicht nur an das Publikum, sondern auch an Chöre aus der Region. In diesem Jahr wirkten Sängerinnen und Sänger aus rund 32 Chören der Landkreise Landshut und Dingolfing-Landau mit – etwa 400 Chorsängerinnen und -sänger, ein neuer Rekord. Gemeinsam bildeten sie den „Landshuter Eisstadion-Chor 2025“, der unter anderem die ruhige englische Hymne „Bleib bei mir, Herr / Abide with me“ in einem vierstimmigen Chorsatz sowie in gemeinsamen Durchgängen mit dem Publikum erklingen ließ.
Junge Stimmen im großen Stadion
Ein besonderes Anliegen war es, in diesem Jahr auch die jungen Stimmen stärker einzubeziehen. Erstmals traten die Kinderkantorei 2 und der Jugendchor der Christuskirche im Eisstadion auf und sangen zwei Lieder aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“: „Sanft weht ein Hauch“ und „Papierflieger“. Damit wurde auf die Frage eines Kindes reagiert, warum bislang nur Erwachsenenchöre beim Weihnachtssingen vertreten, gewesen seien.
Zu den musikalischen Höhepunkten gehörten außerdem die großen Advents- und Weihnachtslieder, die das Publikum gemeinsam mit Chor, Bläsern und E-Piano sang. Titel wie „Tochter Zion, freue dich“, „Hört der Engel helle Lieder“, „Fröhliche Weihnacht überall“, „Herbei, o ihr Gläubigen“ und zum Abschluss „O du fröhliche“ ließen das Stadion immer wieder zu einem einzigen großen Chor werden. Besonders eindrucksvoll waren dabei die kraftvollen Bläser- und Chorklänge, die der weihnachtlichen Stimmung gleichsam die Krone aufsetzten.
Wenn Schlüsselbund zu Glocken wird
Ein Gänsehautmoment entstand bei der Publikumseinlage zu „Süßer die Glocken nie klingen“. Nach einer meditativen Andachtsweise der Bläser aus Österreich wurden alle Anwesenden gebeten, ihre Schlüsselbunde hervorzuholen und sie als „Glocken“ einzusetzen. Zu Beginn und am Ende jeder Strophe erfüllte ein Meer aus leisen und lauter werdenden Schlüsselklängen das ganze Eisstadion, sodass der Raum buchstäblich in Glockenklang getaucht wurde.
Eiskunstlauf als Blickfang auf dem Eis
Neben der Musik sorgten auch Eiskunstlaufdarbietungen für besondere Akzente. Die Eiskunstläuferin Amelie Fischer, Drittplatzierte der Bayerischen Nachwuchsmeisterschaft 2025, präsentierte ein Solo zu „Hallelujah“ auf dem Eis. Später zeigte die gesamte Eiskunstlaufabteilung des EV Landshut mit Läuferinnen und Läufern aus allen Leistungskategorien eine Show unter dem Titel „Polarexpress“, die mit Schnee, Schwung und sichtbarer Vorfreude auf Weihnachten das Programm bereicherte.
Musik, die ermutigt und verbindet
Auch ein instrumental vorgetragenes „You raise me up“ für Tenorsaxofon und E-Piano setzte einen nachdenklich-ermutigenden Akzent im Blick auf das kommende Jahr 2026. Der Text, auf den sich Moderator Volker Gloßner bezog („Du ermutigst mich, dass ich auf Bergen stehen kann …“), wurde als starke Ermutigung für den Weg ins neue Jahr aufgegriffen. So verband sich das festliche Musizieren mit einem Ausblick voller Zuversicht.
Spenden für Diakonie Landshut
Für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher sorgte die Diakonie Landshut, die gleichzeitig Spenden für die Schulbedarfsläden „Buntstift“ sammelte. Es kam ein Betrag von 8000€ zusammen. „Wir freuen uns überaus über diese Spenden, denn die Buntstiftläden haben in diesem Jahr Schulmaterial für 10.000 Euro an bedürftige Familien ausgegeben. Und der Bedarf steigt“, betonte Manuela Berghäuser, geschäftsführende Vorständin des Diakonischen Werks Landshut. Damit erhielt der Abend neben der geistlichen und musikalischen auch eine ganz konkrete soziale Dimension.
Segen und „O du fröhliche“ als Höhepunkt
Zum Ende hin rückten Gebet und Segen in den Mittelpunkt. Nach „Herbei, o ihr Gläubigen“, bei dem sich das dreifache „O lasset uns anbeten“ vom leisen Beginn bis hin zu einem machtvollen Schluss steigerte, sprachen Dekanin Lubomierski und Dekan Wölfl das Vaterunser und den Segen. Mit „O du fröhliche“, das Chor, Bläser, E-Piano und alle Anwesenden gemeinsam sangen – begleitet von einer Oberstimme mit dem mehrfach erklungenen „Gloria in excelsis deo, et in terra pax“ –, endete ein Abend, der Musik, Glauben, Gemeinschaft und gelebte Solidarität in eindrucksvoller Weise verbunden hat.

