Wegweisende Wahl: Die Landessynodalwahl der Evangelischen Kirche in Bayern
Am 7. Dezember 2025 steht für die bayerischen Protestanten eine wichtige Entscheidung an: Es wird die neue Landessynode gewählt, das sogenannte „Kirchenparlament“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Dieses Gremium spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung und Leitung der Landeskirche und ist mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet, die das kirchliche Leben und die Ausrichtung maßgeblich prägen.
Was ist die Landessynode?
Die Landessynode ist laut Verfassung die kirchliche Volksvertretung in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Von insgesamt 108 Synodalen werden 89 gewählt und 13 berufen. Die Amtszeit der Synodalen beträgt sechs Jahre. Sie sind verantwortlich für die Verabschiedung von Kirchengesetzen, beschließen den Haushalt und wählen den Landesbischof. Die Landessynode wird von rund 13.000 Kirchenvorstehern aus den Gemeinden gewählt. Das Besondere: Die Mehrheit der Synodalen sind Laien, also Ehrenamtliche, ergänzt durch Pfarrerinnen und Pfarrer, Vertreter aus Hochschulen, Jugendvertreter und Berufene aus Parteien und Verbänden. Die Synode ist daher breit aufgestellt und repräsentiert die Vielfalt der bayerischen Landeskirche.
Aufgaben und Bedeutung
Die Synode bildet gemeinsam mit dem Landesbischof, dem Landeskirchenrat und dem Landessynodalausschuss die Leitung der etwa zwei Millionen bayerischen Protestanten. Sie ist mit einem politischen Parlament vergleichbar, verzichtet aber auf Fraktionen oder Parteien. Die Mitglieder arbeiten in acht Ausschüssen, wobei Themen wie Finanzen, Organisation, gesellschaftliche Fragen, Bildung und Jugend sowie Ökumene und Mission im Vordergrund stehen. In den Jahren zwischen den Tagungen vertritt ein Ausschuss aus 15 Mitgliedern das Plenum.
Die Kandidierenden im Dekanat
Auch im Dekanat Landshut stellen sich engagierte Persönlichkeiten zur Wahl:
- Pfarrerin Johanna Krieger: Als Altenheimseelsorgerin und Diakoniebeauftragte setzt sie sich für soziale Themen und innovative Konzepte im Gemeindeleben ein. Besonders wichtig ist ihr der Erhalt seelsorglicher Angebote und der Abbau von Bürokratie im kirchlichen Alltag.
- Dekanin Dr. Nina Lubomierski: Sie leitet das Dekanat Landshut und steht für Teamarbeit, Offenheit und kreative Kirchenentwicklung. Ihr Fokus liegt auf Brückenbau zwischen Tradition und Innovation sowie einer Kirche, die als verlässliche Stimme in der Gesellschaft wirkt.
- MdL Ruth Müller: Die erfahrene Kirchenvorsteherin aus Rottenburg a.d. Laaber engagiert sich seit Jahrzehnten als evangelische Stimme für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ihr Anliegen ist es, die Kirche als demokratische Kraft besonders im ländlichen Raum zu stärken.
- Peter Schneider: Als langjähriger Kirchenvorsteher und leidenschaftlicher Musiker ist er fest mit der Dingolfinger Gemeinde verbunden. Schneider motiviert ehrenamtliches Engagement und bringt Erfahrungen aus der kirchlichen Jugendarbeit und Vereinsarbeit ein.
- Peter Pöhlmann: Der Jurist engagiert sich seit Jahrzehnten in kirchlichen Gremien in Ergolding und Landshut und setzt sich für die Ehrenamtlichkeit ein. Im Fokus seiner Arbeit stehen tragfähige Lösungen für die finanziellen und strukturellen Herausforderungen im Dekanat.
Ausblick
Die neu gewählte Synode wird im März 2026 zu ihrer konstituierenden Sitzung in Bayreuth zusammenkommen. Diese Wahl ist damit nicht nur ein formaler Akt, sondern ein wichtiger Meilenstein für die demokratische Entwicklung und die Zukunft der Evangelischen Kirche in Bayern. Die Beteiligung der Gemeinden und das Engagement der Synodalen sorgen für eine lebendige Kirche, die gemeinsam die Herausforderungen der Gegenwart angeht.
Foto (von links nach rechts): Peter Pöhlmann, MdL Ruth Müller, Pfarrerin Johanna Krieger, Dekanin Dr. Nina Lubomierski, Peter Schneider

